Wenn es um den Muskelaufbau geht, neigen viele Freizeitsportler dazu, in zu komplexen Dimensionen zu denken und vom Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen. Dies führt dazu, dass oftmals viele Stunden damit verbracht werden, unterschiedlichste einander widersprechende Studien zu analysieren, die einmal wieder ein neues Wundermittel für den Muskelaufbau in Aussicht stellen. Dabei wird jedoch vergessen, dass Basics wie Aminosäuren wesentlich wichtiger für den Muskelaufbau sind und dementsprechend in deinem Fokus stehen sollten, bevor du daran denkst, dich in die Tiefen der Sportwissenschaft zu begeben.

Warum sind Aminosäuren so wichtig?


      

Der Grund, warum Aminosäuren so bedeutend für den Muskelaufbau sind, ist recht trivial, denn dein Körper benötigt sie schlichtweg zum Aufbau von Proteinstrukturen, aus denen sich wiederum deine Muskulatur zusammensetzt. Darüber hinaus stellt der Organismus aus den genau genommen 20 Aminosäuren, die sich in essenzielle, semi-essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren untergliedern lassen, auch alle anderen Körperzellen wie beispielsweise Enzyme, Hormone und Antikörper her, nachdem er diese aus Nahrungsprotein aufgenommen hat. Eine besondere Rolle spielen in diesem Kontext die essenziellen Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin, L-Lysin, L-Methionin, L-Phenylalanin, L-Threonin, L-Tryptophan und L-Valin, die in jedem Fall in einer ausreichenden Menge über die Nahrung aufgenommen werden müssen, da der Organismus diese nicht selbst herstellen kann. Im Gegenzug dienen diese jedoch als Basis für die Synthese von semi-essenziellen und nicht essenziellen Aminosäuren.
Neben Muskelaufbau spielen die Aminosäuren ebenfalls im Ausdauersport und während Diätphasen eine wichtige Rolle, mehr dazu unter multipower.com*.

Besser einzelne Aminosäuren oder Kombiprodukte?

Da der Kraftsport deinen Körper belastet und einen Anstieg des Bedarfs an Aminosäuren nach sich zieht, reicht die über die Ernährung aufgenommene Menge nicht aus, um den täglichen Bedarf vollständig zu decken. Folglich kann es unter Umständen ratsam sein, Aminosäure-Präparate einzusetzen, um die physiologischen Stoffwechselprozesse zu optimieren und den Muskelaufbau voranzutreiben. Von besonderer Wichtigkeit für Sportler ist neben den essenziellen Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin unter anderem auch L-Glutamin, das nicht nur das Muskelzellvolumen sowie die Ausschüttung von Wachstumshormonen erhöht, sondern auch die Proteinsynthese verbessert. Um auch eine ausreichende Versorgung mit allen anderen wichtigen Aminosäuren sicherzustellen, solltest du hingegen nicht zu Produkten greifen, die ausschließlich einzelne Aminosäuren beinhalten. Besser ist es ein hochwertiges Kombiprodukt eines renommierten Herstellers zu wählen, das ein ausgewogenes Aminosäureprofil aufweist.

Tabletten, Kapseln, Pulver oder Amino-Liquid?

Ihren außerordentlichen Nutzen ziehen Aminosäure-Produkte daraus, dass es sich dabei sozusagen um vorverdaute Proteine handelt, die nicht mehr verdaut werden müssen und somit unmittelbar an ihren Bestimmungsort gelangen. Von Vorteil ist die Einnahme von Aminosäure-Präparaten demzufolge unmittelbar nach dem Training, da der Körper zu diesem Zeitpunkt nach frischem Baumaterial lechzt, mit dessen Hilfe er Regenerations- und Aufbauprozesse deutlich schneller einleiten kann. Um diesen Effekt optimal ausnutzen zu können, empfiehlt sich die Einnahme von Aminosäurepulvern oder sogenannten Liquid-Produkten, die bedingt durch ihre Darreichungsform binnen Minuten aufgenommen werden können. Ebenfalls erhältliche Aminosäuretabletten und Kapseln geben ihre Inhaltsstoffe langsamer ab und finden dementsprechend dann Verwendung, wenn es darum geht, den Organismus über einen längeren Zeitraum konstant mit Aminosäuren zu versorgen.

Fazit

Welche Darreichungsform sich für dich im Endeffekt am besten eignet, hängt vom Einsatzzweck ab. Möchtest du längere Zeiträume ohne Nahrungsaufnahme überbrücken, lohnen sich Kapseln und Tabletten. Geht es hingegen darum, deinem Körper nach dem Training so schnell wie möglich Baumaterial zur Verfügung zu stellen, führt kein Weg an Pulvern und Kapseln vorbei. Die Dosierung ist indes sowohl von deinem Körpergewicht als auch von dem gewählten Produkt abhängig und demnach dem aufgedruckten Label zu entnehmen.

Quellen:
Leistungssteigerung durch Aminosäuren*
Leistungsernährung für Kraftsportler – Strategien für Muskelaufbau, Fettabbau und optimale Regeneration*
DAS LOGISCH-ERNÄHREN-BODY-SYSTEM: Effektive Ernährungsstrategien für Muskelaufbau und Fettabbau*


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  1. Bööö sagt:

    Sehr informativ und dazu kompakt geschrieben.
    Vielen Dank dafür!
    Der Blog gefällt mir sehr gut und überzeugt mich vor allem durch die gute Struktur und die „knackigen“ Post´s. Oftmals findet man seitenweise Geschwafel anstatt auf den Punkt zu kommen.

    Beste Grüße & weiter so!

  2. Chris sagt:

    Hi Max,

    ich gehöre noch zu den Anfängern, aber lese deinen Blog hier mit Begeisterung. Toll geschrieben, viele gute Tipps. Danke dafür! 🙂

    In diesem Artikel schreibst du, dass die Einnahme von Aminosäure-Präparaten unmittelbar nach dem Training geschehen soll. In einem anderen Artikel („Idealer Zeitpunkt für Whey-Protein Einnahme“) schreibst du, dass die Einnahme unmittelbar vor dem Training optimal ist, die die Wirkung dann ihren Höhepunkt erreicht, wenn die TE von 60min absolviert ist.

    Das im Artikel „Muskelaufbau um das 3-fache beschleunigen“ verlinkte Kombi-Präparat enthält ja sowohl Proteine, als auch Aminosäuren – das habe ich richtig verstanden? Wann sollte ich das denn nun optimaler weise zu mir nehmen? 🙂 Oder besser doch kein Kombi-Produkt und Proteine und Aminosäuren trennen?

    Vielen Dank und Grüße
    Chris