Vom Gewichthebergürtel hat wohl jeder aus den Bereichen Bodybuilding und Kraftsport oder aus diversen Wurfdisziplinen der Leichtathletik schon einmal gehört. Mithilfe eines solchen Gürtels sollen der Rücken und die Wirbelsäule geschont und gestützt werden. Doch vor allem für Neulinge in den jeweiligen Sportarten stellt sich oftmals die Frage, ob ein solcher Gewichthebergürtel sinnvoll ist, oder möglicherweise gar nicht benötigt wird. Dieser Frage soll in diesem Beitrag auf den Grund gegangen werden.

Gewichthebergürtel sinnvoll oder Werbegag?

Gewichthebergürtel haben insbesondere den Zweck der Schonung und Stützung des Rückens und der Wirbelsäule. Bei rückenlastigen Übungen mit großen Gewichten sorgt er für eine gerade und gesunde Haltung des Sportlers, wodurch wiederum das Verletzungsrisiko deutlich minimiert werden kann. Potenzielle Verletzungen könnten beispielsweise die Muskulatur selbst oder aber die Bandscheiben betreffen. Ein Gewichthebergürtel ist somit vor allem für Sportler interessant und sinnvoll, die besonders schwere Lasten stemmen und ihre Rücken- und Bauchmuskulatur bei der Stabilisierung der Wirbelsäule unterstützen möchten. Doch trotz dieser stützenden und durchaus vorteilhaften Eigenschaften eines Gürtels, sollte dieser keinesfalls bei jedem Training getragen werden.

Wann sollte ein Gewichthebergürtel getragen werden?

Als Trainings- oder auch Wettkampfhilfe (beispielsweise beim Kraftdreikampf) kann ein solcher Gewichthebergürtel sinnvoll sein. Aber auch, wenn er für eine gewisse Schonung sorgt, sollte und darf er keinesfalls dauerhaft, bei jedem beliebigen Training getragen werden. Es ist empfehlenswert, diesen Gürtel ausschließlich beim Training mit wirklich schweren Sätzen, verbunden mit tiefen Kniebeugen, Kreuzheben oder vorgebeugten Rudern zu nutzen. Sinn des Gürtels ist es immerhin, die Körpermitte zu stärken. Beim Training mit zwei bis sechs Wiederholungen pro Satz mit sehr schweren Gewichten ist das sehr sinnvoll.

Dagegen sollte der Gewichthebergürtel definitiv nicht gewohnheitsgemäß angelegt werden. In diesem Fall kommt es nämlich zu einer unerwünschten Folge. Denn aufgrund des Tragens des Gewichthebergürtels wird die gesamte Körpermitte nicht mehr ausreichend beansprucht. Infolge dessen tritt eine Schwächung der Körpermitte ein. Das heißt die Bauchmuskulatur und Rückenmuskulatur (insbesondere im unteren Rücken) nimmt ab. „Das Tragen des Gürtels verleiht zwar dem unteren Rücken Stabilität, entlastet auf der anderen Seite aber auch Bauch- und Rückenmuskeln.“ (Bodybuilding Training: Muskelaufbau, Fettabbau, Gesundheit*) Übungen wie Nackenziehen, Bankdrücken oder auch Beinstrecken erfordern grundsätzlich keine Hilfe durch einen Gewichthebergürtel. Ebenso unnötig ist ein Gürtel beim Training mit moderaten Gewichten. Stattdessen empfiehlt es sich, die Rücken- und Bauchmuskulatur durch ein angepasstes und angemessenes Training aufzubauen, um der Wirbelsäule und der Haltung mithilfe der eigenen Muskeln eine entsprechende natürliche Stabilisierung zu bieten.

So findest du den passenden Gürtel

Damit ein Gewichthebergürtel sinnvoll eingesetzt werden kann, sollte er natürlich auch passend sein. Hier spielt zum einen die ausgewählte Größe eine enorme Rolle. Keinesfalls sollte er zu groß sein, ebenso aber auch nicht zu klein. Um die intensive Schutzfunktion zu nutzen, muss er exakt passen. Gewichthebergürtel in den Größen S bis 4XL gibt es beispielsweise bei Sport Tiedje*. Darüber hinaus kann auch die Gürtelbreite von Relevanz sein. So gibt es beispielsweise 10cm breite Gürtel oder aber auch 15cm bis 17cm breite. Hier gilt: Je breiter der Gürtel, desto stützender ist die Wirkung. Ferner kann natürlich auch das jeweilige Material sehr unterschiedlich sein. Besonders weit verbreitet und bekannt sind Gewichthebergürtel aus starkem Leder. Ebenfalls erhältlich sind Gürtel aus Nylon.

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  1. Alon sagt:

    Super Beitrag! Sehe auch viel zu häufig Jungs die bei jeder Übung einen Gürtel tragen. Die wissen leider nicht, dass davon auf Dauer die Rumpfmuskulatur verkümmert. Bei hohen Gewichten und Powerlifting macht ein Gürtel natürlich Sinn!